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Wenn es um Ahnenarbeit und Ahnenverbindung geht, dann stehen oft die folgenden Fragen im Mittelpunkt: Wie kann ich mich am besten mit meinen Ahnen verbinden? Wie schaffe ich einen Raum, in dem ich meine Ahnen spüren kann? Und oft ist der erste Impuls, der gegeben wird: Baue einen Altar. Auch ich mache das, und gleichzeitig gibt es neben dem Altar noch weitere bodenständige und sehr kraftvolle Kanäle, auf denen wir uns mit der Energie unserer Ahnen verbinden können und durch die wir Heilung in die Linie und unser System bringen können.

Ancestral Food

Auch wenn ich es liebe, asiatisch essen zu gehen, sobald ich die alten Rezepte meiner Ahnen koche, passiert etwas in meinem Körper. Unser Körper erinnert sich an die Energie des Essens und bestimmter Nahrungsmittel. Bereiten wir diese dann mit der Intention der Ahnenverbindung zu, können wahrlich magische Genüsse entstehen. Das kann dadurch passieren, dass wir klassische Gerichte aus der Region zubereiten oder essen – in Ostwestfalen ist es der Pickert, in Ostfriesland das Schwarzbrot – oder bewusst auf „alte“ Zutaten wie Urweizen zurückgreifen. Das kann bedeuten, dass wir uns mit alten Zubereitungsformen auseinandersetzen oder die Lieblingsrezepte unserer Großeltern kochen – wenn wir diese kennen. Wir können jahreszeitentypische Mahlzeiten zubereiten und vor allem das Kalorienzählen zu Seite zu schieben – ist dies doch eine sehr moderne Angelegenheit. Kochen und backen können Zeremonie sein – wenn wir es dazu machen. Wir können es als eine Notwendigkeit betrachten oder wir können es bewusst nutzen, um einen Raum für die Energie unserer Ahnen zu schaffen. Ich habe mir angewöhnt vorm Kochen und Backen immer meine Ahnen dazu zu rufen, so bereite ich niemals allein Nahrung zu. Und am Ende schmeckt es anders und nährt mich anders – der erste Bissen wird dabei dann immer für die Ahnen beiseite gestellt. Denn sie essen mit uns und so erkenne ich an, dass ich durch sie genährt werde.

Ancestral Songs

Direkt vorweg: Nein, es geht hier nicht um Volksmusik. Und doch geht es darum, die alten Lieder der Menschen die vor uns kamen, wieder erklingen zu lassen. Das können im deutschsprachigen Raum alte Volkslieder sein, in anderen Kulturkreisen kommen noch die alten Rhythmen dazu. Es können Kompositionen für Instrumente wie Flöte, Leier – mit die ältesten Instrumente in Europa – oder schamanisches Trommeln sein. Viele der alten Lieder sind nicht festgehalten und ihre Tonfolgen nicht notiert – wir können sie also nicht korrekt wiedergeben. Doch wir können uns mit der Energie der singenden, klingenden Ahnen verbinden, wenn wir die alten Volkslieder singen oder zu der Leier summen, die Trommeln schlagen oder in die Flöte pusten. Wir können unsere Ahnen einfach einladen durch uns zu singen und zu tönen und uns überraschen lassen, was sich den Weg bahnt. Denn: viele der alten Tonfolgen können sich für unser Ohr ungewohnt anhören. Was wir wissen ist jedoch, dass Menschen seit ziemlich langer Zeit zusammenkamen, um zu singen und Musik zu machen. Und wenn wir in diese Energie eintauchen, dann können wir uns mit unseren Ahnen verbinden.

Ancestral Rhythms

Vor der Erfindung der mechanischen Zeit im 14. Jahrhundert durch katholische Mönche und der Einteilung der Welt in Zeitzonen im 19. Jahrhundert lebten die Menschen noch deutlich mehr im Rhythmus mit der Natur. Es war die Natur, die ihnen den Takt vorgab, nicht der Takt, dem sich die Natur unterwerfen sollte. Werden wir von der Uhr beherrscht und befindet sich unser Nervensystem im permanenten Stress und Zeitdruck, so kann die Verbindung mit Sonne, Mond, Pflanzen und unseren Gebärmüttern uns den Weg zurück in die natürliche Zeit, die Ahnenzeit, zurückweisen. Dabei hilft es zu überlegen – was würde ich jetzt machen, wenn es keinen Strom geben würde? Die Orientierung am Jahreskreis und dem Lauf der Planeten sorg nicht nur für einen Ahnenverbindung, sondern auch für eine Verbindung mit der Natur. Diese Verbindung zur Natur erlaubt es uns dann an die alten Weisen anzuknüpfen – wir spüren, wie in dieser Art der Kommunikation mit unseren Ahnen eine neue Betrachtung auf die täglichen Abläufe entstehen kann. Diese Verbindung kann heilsam für unseren Körper und unser Nervensystem sein, denn die verändert unser Verhältnis zur mechanischen Zeit. Auch wenn diese weiterhin als Orientierungspunkt dient, so gibt sie nicht mehr zwangsweise den Takt vor. Sind wir müde können wir zu Bett gehen, auch wenn es „noch zu früh“ ist, denn die Uhr ist eine Orientierung und nicht der Taktgeber. Das ist unser Körper und die Natur. Durch die Verbindung mit unseren Ahnen auf dieser Ebene können wir eine tiefe Heilung begehen.

Ancestral Medicine  

Die Medizin der Ahnen nutzen bedeutet jetzt nicht, dass wir uns alle Blutegel ansetzen müssen und die Adern öffnen. Es ist vielmehr eine Einladung in Verbindung mit der alten Weisheit die alten Mittel wieder zu entdecken und anzuwenden, bevor wir zu modernen pharmazeutischen Produkten greifen. Lange Zeit war üblich Tee nicht nur für den Geschmack, sondern auch aufgrund seiner Wirkung zu trinken. Pflanzenmedizin war zum Teil eben auch präventiv – so wurde Tee gegen Menstruationsbeschwerden schon einige Zeit vor der Blutung getrunken, was möglich ist, wenn ich meinen Zyklus kenne und mit ihm verbunden bin. Gegen Gelenkschmerzen gab es wirkungsvolle Kohlwickel anstatt Schmerztabletten, gegen Kopfschmerzen Mädesüß. Es bedeutet uns wieder an die heilende Wirkung einer Berührung zu erinnern, das magische Pusten der Mutter, wenn es weh tat, oder die Beruhigung unseres Nervensystems durch tiefen Atem oder durch eine lange Umarmung. Ahnen-Medizin ist die Rückverbindung in eine ganzheitliche Betrachtung des Systems. So wie wir, wenn wir uns mit unseren Ahnen verbinden, uns auch als Teil einer Linie sehen. Und erkennen, dass manche Symptome nicht im Ursprung unsere sind, sondern die unserer Ahnen und am besten mit ihrer Medizin geheilt werden können. Ich selbst trinke meinen Kräutertee mittlerweile bewusster und erinnere mich immer daran, dass auch meine Ahninnen höchstwahrscheinlich einen ähnlichen Tee getrunken haben.

Ancestral Altar

Ein Altar ist der Ort, an dem wir unseren Fokus bewusst setzen und unsere Energie gezielt bündeln. Er ist die manifeste, lebende Erinnerung an die Dinge, die uns wichtig sind. Ein Altar wird bestückt mit Gegenständen, die etwas symbolisieren. Durch die Regelmäßigkeit der Aktivierung des Altars, vertiefen wir die Verbindung zu der Energie, für die wir den Altar errichtet haben. Für einen Ahnen-Altar kannst du einfach eine Kerze aufstellen oder Gegenstände, die du mit deinen Ahnen oder deinen Wurzeln verbindest zusammenstellen. Die bewußte wiederholte Anrufung der Ahnen schafft einen immer kraftvoller werdenden Raum, in denen du deinen Ahnen begegnen kannst. Dabei muss nicht immer spektakuläres passieren. Es geht im Kern um die Anerkennung und Ehrung deiner Wurzeln, darum deine Ahnen wissen zu lassen, dass du weißt, dass sie da sind. es ist eine Möglichkeit mit ihnen ins Gespräch zu gehen. Und offen darüber zu sein, welchen Antwortkanal sie sich wählen.

Den Faden wieder aufnehmen

Dies sind nur fünf Optionen uns mit unseren Ahnen zu verbinden, ohne direkt in die gezielte Ahnenarbeit zu gehen. Auch wenn die Verbindung mit dem Ancestral Food zu einer Veränderung von unserem Essverhalten führen kann oder sich Verdauungsthemen lösen können. Diese Optionen sind Einladungen im Alltag wieder mehr den Raum mit unseren Ahnen zu teilen und uns mit ihrer Weisheit zu verbinden. Denn jede Linie hat neben den diversen Traumata eben auch ganz viel Weisheit. Diese kann sich uns in diesen Bereichen einfach und leicht erschließen. Und es ist wie mit allem: wir dürfen auch einfach mal so mit unseren Ahnen verbunden sein, ohne zu arbeiten oder transformieren zu müssen. Einfach nur weil wir es gerne wollen. Wir können gemeinsam essen oder zusammen bei einem Tee sitzen und die gegenseitige Präsenz wahrnehmen und genießen. Nicht mehr und eben auch nicht weniger.

Doch im Prinzip sind wir immer mit unseren Ahnen verbunden, denn wir sind das Resultat der Gebete unserer Ahnen. Wir sind ihr Erbe, wir sind ihr Vermächtnis. Jede von uns einzigartig gewoben aus all den Linien, die in dir zusammenfließen. Gehen wir in Verbindung mit unseren Ahnen – unabhängig davon, ob wir sie persönlich kennen oder nicht, dann erkennen wir diese Tatsache an und öffnen uns und unser System für diese tiefe Verbindung. Wir werden Teil von etwas Größerem, welches wir durch die obenstehenden Möglichkeiten der Verbindung verkörpern können.  Bis zur Einführung des christlichen monotheistischen Gottes, waren die Ahnen noch bei uns und in unseren Alltag eingebunden. Dem Alleinstellungsanspruch des christlichen Gottes mussten sie dann weichen. Wenn wir uns – wie so viele andere auf der Welt – wieder mit der Ahnenenergie verbinden, dann nehmen wir einen uralten Faden wieder auf, den wir dann bewusst in unser Leben weben können.

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