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Wir sind zu sehr dabei, Emotionen zu bewerten, und wenn wir aufhören, Emissionen zu bewerten, dann haben wir überhaupt erst die Chance, Emotionen wirklich zu fühlen. Und zwar gilt das für „gute“ wie für „schlechte“ Emotionen. Ich habe heute morgen auf Instagram gepostet, das irgendwie Sonne und super ist. Und dann danach aber auch geteilt, dass ich davor 2 Stunden im Bett gelegen habe und dass ich das wichtig finde, dass wir auch darüber sprechen, weil wir eben auf Instagram ganz oft immer nur das Schöne sehen das perfekte sehen. Weil wir bewerten, weil wir eine Illusion aufrechterhalten wollen und uns deswegen nicht erlauben, alles hier mit reinzubringen. Wenn wir aufhören, Emotionen gut und schlecht zu unterteilen, dann hören wir auch auf Gefühle fühlen zu wollen oder nicht fühlen zu wollen. Und überhaupt erst dann können wir anfangen, alle Emotionen und alle Gefühle wirklich zu fühlen. Das gilt nicht nur für Schmerz und Wut und Trauer, sondern das gilt auch für Freude, Glückseligkeit und die anderen positive Emotionen.

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Der Unterschied zwischen Gefühlen und Emotionen

Die Unterteilung, die ich mache zwischen Gefühlen und Emotionen. Gefühle sind die Dinge, die in dem Moment echt und wahr und da sind so ich fühle mich so. Das ist das, wie mein Körper in ursprüngliche Resonanz geht. Die Emotion hingegen ist etwas, die immer wieder gelebt wird, immer wieder getriggert wird die immer wieder angetatscht wird, die aber nicht aus dem Moment heraus entstanden ist, in dem ich mich befinde. Zum Beispiel eine Reaktion auf eine Situation, die bekannt ist, die ähnlich ist mit einer Reaktion, die ich vielleicht in der Vergangenheit hatte, die sich eben nicht gut aufgelöst hat. Also diese ganzen Klassiker wie ich hab eine Situation, die mich wahnsinnig triggert und ich dann sofort anfangen zu weinen, während andere sagen, das ist doch eigentlich kein Grund zum Weinen. Weil das Weinen nichts mit der Situation zu tun hat, weil es hier noch irgendwas offenes gibt, was in dieser Situation angetreten also aktiviert wurde und dann kommt diese große Emotionen. Das ist genauso, wie wenn ich wütend, wenn ich explodiere, weil irgendjemand was sagt und alle, die sich wundern, warum ich jetzt gerade explodiere. Dann explodiere ich meistens nicht, weil es das Ding hier ist, sondern weil ich über die Zeit immer wieder etwas angesammelt habe.

Emotionen sind sozusagen die, die unerledigten, die ungefühlten Gefühle, die hängengebliebenen Gefühle, die Gefühle, die zu groß waren, um sie in dem Moment laufen zu lassen. Wenn ich das andere wahrnehmen kann, wenn ich also merke ok, ich habe Gefühle und ich habe Emotionen, das heißt, ich kann dann anfangen, wirklich immer zu gucken: ist das in diesem Moment oder ist es was wo was Altes hier aktiv wird? Ich hab das zum Beispiel oder morgen gehabt, ich bin weinend aufgewacht. Es gibt aktuell die Situation nicht. Ich weiß aber, dass es gestern etwas gab in meinem Leben, was ein alte Trauer hochgeholt hat, eine alte Verletzung, einen alten Herzschmerz. Der existiert nicht in diesem Moment, das ist einer, der ist schon älter und dann kommt er nochmal hoch und wenn ich mir dessen bewusst bin, kann ich natürlich auch ganz anders in dieses fühlen reingehen.

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