Diese Woche hat es mich persönlich mehrfach erwischt – ich habe selber Ratschläge bekommen darüber, wie ich zu sein hätte oder wie ich mich besser ausdrücken sollte. Ich habe von Freundinnen gehört, wie ihnen gesagt wurde, wie sie sich verhalten sollten. Und: vor allem wie wir uns als Frauen zu verhalten haben.
Grundsätzlich bin ich es als Frau ja schon gewöhnt, dass an mir, meinem Auftreten, meinem Körper, meiner Kleidung, meiner Meinung, meinem Lachen, meiner Sprache und so vielem mehr herumkommentiert wird. Was mich diese Woche allerdings sprachlos gemacht hat – nur kurzzeitig, da ich tief Luft holen musste – war die Tatsache, dass es darum ging, wie wir uns als Frauen im Allgemeinen zu verhalten hätten. Und zwar von Frauen.
Time´s up
Zu lange wurde uns gesagt wir sollten weicher, sanfter, anschmiegsamer, folgsamer, freundlicher, verständnisvoller, zugänglicher, aufmerksamer und gefügsamer sein, um den Männern das Leben zu erleichtern.
In den letzten Tagen sind mir wieder vermehrt Aussagen wie: „Wir Frauen müssen weicher werden.“ „Als Frauen ist es total wichtig auch den Männern den Raum zu geben.“ „Wir müssen als Frauen auch die Männer mitnehmen.“ „Vielleicht solltest du dich weniger auf Frauen fokussieren, sondern auch an die Männer denken.“ „Total viele Männer sind durch die aktuellen Ereignisse voll verunsichert. Das musst du auch berücksichtigen.“ begegnet. Wenn du jetzt auch tief Luft holst – willkommen Schwester!
Wenn du dich fragst, warum ich emotional aufgerührt bin, dann möchte ich es dir gerne erklären. Aktuell beobachten wir eine neue Bewegung der Frauen. Frauen trauen sich lauter zu werden, trauen sich mit dem Finger auf Unrecht zu zeigen, trauen sich die Verbrechen, die ihnen widerfahren sind öffentlich zu äußern. Frauen beginnen wieder für Frauen einzustehen und sich in einer Art und Weise solidarisch zu zeigen, wie wir es in dem Ausmaß lange nicht erlebt haben. Schaut man in die USA, so hat Trump alleine durch sein Sein eine riesige Bewegung losgetreten, vor der es sogar dem ehemaligen Trump-Vertrauten und Chefeinflüsterer Steve Bannon Angst und Bange wird.
Lebenswelten und ihre Grenzen
Auf einmal werde Dinge benannt, die jahrelang hinter verschlossenen Bürotüren stattgefunden haben, was nicht heißt, dass sie nicht existierten nur weil wir sie nicht sahen. Wir teilen Erfahrungen, die für viele Männer unvorstellbar sind, was nicht bedeutet, dass sie nicht passierten, nur weil sie bar jeglicher Vorstellung in einen anderen Lebenswelt sind. Frauen berichten von ihrem Alltag, welcher so signifikant anders ist als der von – vor allem weißen – Männern. Was nicht bedeutet, dass diese Momente Ausnahmen sind, nur weil sie Anderen eben nie widerfahren.
Wenn ich als Frau in einer Zeit wie dieser wieder lauter werde, konsequenter in meinen Forderungen auftrete – die zumeist ja wirklich nur die gleiche Behandlung, Gleichberechtigung und Gleichstellung aller Geschlechter (ja, es gibt mehr als eines) und Bevölkerungsgruppen – und mich lautstark und aus tiefem Herzen mit Frauen solidarisiere mit denen ich auf den ersten Blick nichts gemeinsam habe, dann ist das eine logische Schlussfolgerung aus all den Dingen, die sich in den letzten Jahren und Jahrhunderten ereignet haben. Und ja, es ist eine Ansage an das Patriarchat, welches als System von Männern für Männer erschaffen wurde und keinerlei Interesse an einem wahrlich gleich verteilten Zugang zur Macht hat.
Wenn mir dann jemand sagt, ich müsste sanfter oder weicher sein, denn soviel Männer seien aktuell verunsichert und wissen nicht mehr wie sie sich verhalten sollen, dann bleibt mir kurz die Luft weg. Wenn ich zu hören bekomme, ich muss jetzt mal zurücktreten und den Männern mehr Raum geben, denn sie tragen auch total viel Schmerz in sich, dann bin ich wirklich sprachlos. Wenn Menschen und Männer den Anspruch stellen meine Arbeit eindringen zu können und die Ausschließlichkeit von Frauen in Gruppenformaten in Frage zu stellen, denn Männer brauchten doch auch einen Raum, dann frage ich mich manchmal wirklich: was ist hier eigentlich los?!?!
Das Gas anzünden
Denn: Sobald wir einer Frau einen „wohlgemeinten“ Verhaltensratschlag geben, der sich auf die Tatsache bezieht, dass sie angeblich zu laut, zu einnehmen und vor allem rücksichtslos gegenüber Männern ist, betreiben wir aktives „Gaslighting“ – wir beleuchten das Gas im wahrsten Sinne des Wortes.
Als Gaslighting wird in der Psychologie eine spezifische Art von psychischer Gewalt bzw. Missbrauch bezeichnet, mit der die Opfer gezielt desorientiert, manipuliert und zutiefst verunsichert werden und damit ihr Realitäts- und Selbstbewusstsein Schritt für Schritt deformiert bzw. zerstört wird. Seit den 1960er Jahren wird Gaslighting als Begriff auch verwendet, um die Bemühungen zu beschreiben, jemandes Wahrnehmung der Realität zu manipulieren.
Was bei all den oben genannten Beispielen geschieht ist eine bewusste Verschiebung der Realität. Frauen werden gezielt verunsichert und somit aus ihrer Kraft und Stärke geholt. Indem wir den Fokus auf einmal auf die Männer richten – und so ganz nebenbei, Trumps Strategie ist exakt die gleiche – verschieben wir die Realität. Wir tun so, als ob das was Frauen an Diskriminierung, Sexismus und Benachteiligung erfahren nicht so schlimm ist, wir holen die Gruppe in den Vordergrund, die faktisch in der Powerposition ist und stellen sie als Opfer dar.
Das gefährliche daran ist, dass wir damit Realitäten nicht nur verschieben, sondern die Emotionen und die Erlebnisse der Frauen, die sich äußern anzweifeln und in Frage stellen. Wir negieren die Aussagen – eine Praxis, die zwischen 1450 und 1750 dafür gesorgt hat, dass Millionen von Frauen ermordet und verbrannt wurden.
Wenn Frauen das Feuer anzünden
Bevor der Shitstrom losgeht: ich sehe durchaus, dass auch Männer nicht glücklich mit der aktuellen Situation sind. Ich kann den Schmerz vieler Männer spüren, durch meine Arbeit sind mir persönliche und intergenerationale Traumata von Männern durchaus bekannt – Überraschung! Ich arbeite im 1:1 immer wieder mit Männern und das auch sehr gerne – und ja, ich verstehe auch, dass wir am Ende nur gemeinsam diese Gesellschaft verändern können.
Doch: wenn wir noch nicht einmal im 21. Jahrhundert Frauen einen Raum geben können, um ihre Erlebnisse und Wahrnehmungen zu teilen und für Gleichberechtigung einzustehen, dann können wir nicht wirklich gemeinsam gehen. Wenn Männer meinen sie sind verunsichert wie sie sich verhalten sollen bei all dem #metoo – dann kann ich nur sagen, dass jemand der darüber nachdenken muss wahrscheinlich Grund dazu hat. Wenn wir auf Frauenveranstaltungen es noch nicht mal eine Stunde schaffen nicht über Männer zu reden dann haben wir ein Problem.
Und was mich am tiefsten trifft ist die Tatsache, dass es Frauen sind, die andere Frauen gaslighten. Dass wir anscheinend immer noch so sehr in dem alten Muster verfangen sind, dass wir lieber brav und lieb sind, als laut und unbequem. Dass sie Solidarität mit denjenigen die die Macht haben sich sicherer anfühlt, als bei denjenigen zu stehen, die die Wahrheit sprechen.
Epigenetik statt Feenstaub
Ein Teil meiner Arbeit ist es, genau dorthin zu schauen. Nicht mehr an den Symptomen zu drehen, sondern die Wurzeln zu sehen. Und der Epigenetik durch die Generationen hinweg in die Vergangenheit zu folgen, wo Traumata unserer Ahninnen sitzen, welche sich noch in unseren Zellen befinden. Welche besagen, dass wir lieber still sind als stark und dass lauter werden lebensbedrohlich ist. Dass Männer der Mittelpunkt der Welt sind und Frauen schauen müssen, wie sie überleben. Dass Mein Körper nicht mir gehört, sondern meinem Ehemann. Dass es erstrebenswert ist einen Mann zu haben, ihn zu halten und ihm zu gefallen und damit jede andere Frau eine potentielle Konkurrenz für mich ist.
Ist es unbequem dorthin zu gehen? Wahrscheinlich. Ist es unsexy sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Wahrscheinlich. Ist es blöd zu erkennen, dass man auch Täter ist? Ziemlich sicher. Doch es ist der einzige Weg, um wirklich zu verstehen, warum wir uns immer wieder in der gleichen Spirale befinden. Es ist ein Weg der mit Sicherheit nicht voller Happy Moments, higher self highs und Feenstaub (und ich liebe Feen) ist – und dennoch ist es der Weg, der uns am Ende alle befreien kann.
Denn: wenn wir Frauen es nicht schaffen zu erkennen, dass wir zusammenstehen sollten, warum sollte sich dann etwas ändern. Und wenn ich schon nicht vorne mit marschiere, was ok ist, dann sollte ich denjenigen die gehen keine Stöcke zwischen die Beine werfen. Und wenn eine Frau von ihren Erlebnissen aus ihrer Lebenswelt berichtet sollte ich den Schweinwerfer nicht auf eine andere deutlich privilegiertere Gruppe werfen und sie damit gaslighten.
Ich stehe hinter jeder Frau, die laut und mutig ist, die sich für andere Frauen und deren Rechte einsetzt, auch wenn ich nicht genau ihrer Meinung bin. Denn: Solidarität bedeutet nicht, dass ich genau so denken muss. Sondern dass ich ihr den Raum halte, während sie ihren mutigen Weg geht.
Es ist an der Zeit, dass wir aufhören anderen Frauen ungefragt Verhaltensvorschläge zu machen. Es ist an der Zeit, dass wir aufhören andere Frauen zu kleiner, weniger und leiser aufzufordern. Es ist an der Zeit zu erkennen, dass wir gemeinsam wirklich diese Welt verändern können.
Und wer das nicht will sollte sich ernsthaft fragen warum.
Die Geschichte der weiblichen Sinnlichkeit und Sexualität und weibliche Lust an sich, ist eine in der sich über Jahrhunderte die Männer die Deutungshoheit gesichert haben. Umso wichtiger ist es, dass wir wieder anfangen uns diesen so essentiellen Bereich unseres Seins und unserer Power wieder zurück zu erobern.
Ein paar Fakten, bevor wir zur Sinnlichkeit kommen….
Zwischen 1450 bis 1750 – also über gute drei Jahrhunderte wurden Millionen von Frauen als Hexen gefoltert, ermordet, verbrannt. Die Kirche tat alles um weibliches Wissen, weibliche Weisheit und vor allem auch weibliche Sinnlichkeit zu vernichten. Denn Frauen in ihrer sexuellen Kraft und tief verbunden mit der Erde waren schwer beherrschbar. In dieser Zeit entstand auch das Bild vom Sex mit dem Teufel zu haben, welches aus der Kraft der weiblichen Lust zur Menstruation hervorging.
Der Teufel lässt sich in dem Fall über das Bild der Gebärmutter mit den Eierstöcken ableiten. Denn während der Menstruation konnte eine Frau Sex ohne Angst vor Schwangerschaft haben, sie war frei und unbeherrschbar und ihre Gebärmutter war mystisch.
Ende des 19. Jahrhunderts wurden Frauen aufgrund von Hysterie noch in Anstalten geschickt oder ihnen wurde die Gebärmutter entnommen um sie ruhig zu stellen – und zwar gegen ihren Willen. Hysterie äußert sich dabei in nervösen Zuständen, Reizbarkeit und auch in ungewöhnlich starker Sekretion im Bereich der Vulva. Heute wissen wir, dass die Frauen einfach nur wirklich guten Sex und einen Orgasmus gebraucht hätten. Damals bedeutete Sex allerdings ausschließlich Penetration – und damit oftmals die Befriedigung für Männer.
Von Hysterie zu vorgetäuschter Hingabe
Eheliche Zuneigung und 1966 formulierten die ausschließlich männlichen Richter des 4. Zivilsenats am Bundesgerichtshof, welche Erwartungen die Justiz an Frauen hat. „Die Frau genügt ihren ehelichen Pflichten nicht schon damit, dass sie die Beiwohnung teilnahmslos geschehen lässt. Wenn es ihr infolge ihrer Veranlagung oder aus anderen Gründen, zu denen die Unwissenheit der Eheleute gehören kann, versagt bleibt, im ehelichen Verkehr Befriedigung zu finden, so fordert die Ehe von ihr doch eine Gewährung in ehelicher Zuneigung und Opferbereitschaft und verbietet es, Gleichgültigkeit oder Widerwillen zur Schau zu tragen.“
Erst 1997 tritt das Gesetz, welches Vergewaltigungen in der Ehe zur Straftat machte, in Kraft. Und wer denkt es sei einstimmig von Bundestag angenommen worden, der irrt: es waren 470 zu 138 Stimmen und 35 Enthaltungen.
Willkommen im 21. Jahrhundert. Es ist kein Wunder, dass wir uns immer noch den Weg zu einer wirklich freien weiblichen Sexualität bahnen. Denn schauen wir nur ein wenig zurück, dass ist es verständlich, warum so viele von uns kein entspanntes Verhältnis zu Lust und Sex haben. Es war lange lebensgefährlich.
Die Epigenetik hat auch mittlerweile nachgewiesen, dass wir die Traumata unserer Ahninnen über mehrere Generationen im Körper weitertragen. Wenn es also um weibliche Lust geht, dass geht es oftmals nicht einfach so auf Knopf – bzw. Klitorisdruck, sondern wir dürfen uns erlauben etwas tiefer zu schauen.
Wie Glauben über Glück entscheidet
Gerade bei der Lust um 40 ist ein weiteres Phänomen zu beobachten. Im christlichen Glauben – welcher uns seit Ende des 8. Jahrhundert durch Karl den Großen aufgezwungen wurde – wird von der heiligen Dreifaltigkeit ausgegangen. Diese wurde für Frauen – die ja grundsätzlich auch nicht göttlich sein können und vor allem zuständig sind für die Vertreibung aus dem Paradies, was auch auf ihre sexuelle Lust zurückzuführen ist – übersetzt in die Lebensphasen von Mädchen, Mutter und weise Alte (Maiden, Mother, Crone). Was bedeutet, dass ich nach der Mutterschaft direkt zur weisen Alten werde. Da ist nicht viel mit Lust und orgastischen Freudenschreien.
Die Krux, bzw. das Kruzifix, dabei ist: auch hier sind wir bewusst in die Irre geführt worden. Denn weder die Mondin, noch die Erde haben 3 Phasen – es gibt 4 Mondphasen und 4 Jahreszeiten und vier Himmelsrichtungen. Warum sollte es also nicht auch vier Phasen im Leben einer Frau geben?
Die unbeherrschbare Frau
Und das ist der Moment, wo sich die Königin vorstellt, bzw. zwischen Mutter und weise Alte stellt. Sie ist diejenige, die voll und ganz in ihrer Präsenz ist. Sie hat die Phase der aktiven Kreation hinter sich gelassen und erntet nun. Die Phase der Königin ist in den Jahreszeiten die Phase der Ernte, wo wir die Ergebnisse der gepflanzten Samen einholen. Totale Fülle. Freude. Lust. Die Königin weiß was sie will, die entscheidet darüber was gut für sie ist – und damit geerntet wird – und was sie nicht will, wie die schlecht aufgegangene Saat oder überreife Früchte. Die Königin kennt ihre Bedürfnisse, sie hat all die Fähigkeiten und Fertigkeiten gesammelt und kann diese nun für sich einsetzen.
Und wenn sie durch das Tor der Menopause schreitet, wird sie wieder unbeherrschbar. In ihrer vollen Sinnlichkeit und Lust. Denn sie muss nicht mehr „fürchten“ schwanger zu werden. Sie ist machtvoll und kann ihre Sexualität ungehemmt leben. Sie wird zur wilden weisen Frau – wenn sie es sich erlaubt.
Die Menopause, alleine das Wort! -nennen wir sie die Wechseljahre sind deswegen bewusst soziokulturell so degradiert worden, da sie den Wechsel zu der unbeherrschbaren wilden Frau markieren, die mit all ihrem Wissen und all der Weisheit voll und ganz im Leben steht. Was in unserer immer noch stark patriarchal geprägten Gesellschaft nicht wirklich gewollt ist.
Das Erklimmen des Venushügel
Wenn wir also über Lust und Sinnlichkeit ab 40 reden dann kann es als Antwort nur ein JA auf dem Höhepunkt des Lebens geben. Es ist an der Zeit, dass wir uns als Frauen wieder voll und ganz selber entdecken. Uns daran erinnern dass sexuelle Energie kreative Energie ist mit der wir Welten bewegen können. Dass die Scham, die wir mit uns tragen eine ist, die nicht aus uns heraus kommt, sondern über uns geschüttet wurde.
Wenn wir das Schambein wieder zum Venushügel werden lassen und die Schamlippen zu Engelsflügeln werden, dann können wir wahrlich wieder in himmlische Gefilde aufsteigen und uns göttlich fühlen.
Denn das sind wir. Dann können wir uns an Lilith erinnern, die erste Frau im Paradies, die freiwillig ging, weil sie nicht immer unten liegen wollte und somit die erste sexuelle Revolution anzettelte. Dann können wir uns erlauben den göttlichen Funken wieder durch uns fließen zu lassen und selber aufzusteigen in ungeahnte Höhepunkte. Im Circle Feminine Freedom widmen wir uns genau diesem Thema – wir lösen die Scham, die sich wie eine Rüstung um uns gelegt hat und befreien die wilde weise Frau in uns.
Ein freudvolles JA
Weibliche Lust ab 40 ist eine Gefahr für unsere Gesellschaft. Denn sexuell befriedigte und sinnliche erfüllte Frauen kennen ihre Bedürfnisse und äußern sie. Und ja, die Revolution beginnt damit in den Schlafzimmern. Nicht nur für uns, sondern auch für all die Frauen, die nach uns kommen werden.
Wenn die Frage ist: Weibliche Lust ab 40: sexy, wild und sinnlich! Oder nicht? – dann kann die Antwort nur sein, dass wir uns freudvoll lächelnd in den Schoß fassen und uns daran erinnern, was für eine Kraft, Macht und Lust dort liegt. Und dass jeder Orgasmus einer Frau über 40 ein Schritt zur Befreiung aller Frauen ist.
Weibliche Lust ab 40 ist die Befreiung der ewig fruchtbaren und verfügbaren Eva. Es ist die Heilung der weisen wilden Frau in uns. Es ist das Erhören unserer Bedürfnisse. Es ist ein Gebet an die Göttlichkeit in uns. Es ist eine Shevolution.
Lasst uns heute damit beginnen.
Dieser Beitrag wurde inspiriert durch die Blogparade Weibliche Lust ab 40: sexy, sinnlich wild! Oder etwas nicht? welche auf Lemondays, dem Blog für Wechseljahre erscheint. Du willst mehr Inspiration? Dann schau bei Evelyn Schmitz vorbei, die Lust und ätherische Öle kombiniert. Oder bei Uta Osman, die als später Single nochmal richtig tief in die Sinnlichkeit eingetaucht ist.
Und zack ist er da! Der Ernte-Monat August. Obwohl er eigentlich Augusta heißen müsste, bei all der femininen Energie, die sich in dem Monat sammelt. Mein Fokus für den Monat ist ganz klar: Ernte! Ganz traditionell ist Anfang August der Moment, in dem die Frauen den ersten Schnitt zur Ernte setzen. So wie sie traditionell auch die Saat in die Erde gebracht haben – denn Menstruationsblut ist ein mega Dünger! (Versuche es gerne mal mit deinen Blumen zuhause oder im Garten).
Zum Schnitterinnenfest gibt es den ersten Schnitt, jetzt werden die Kräuter gesammelt und die Ernte eingeholt.
Und wir entscheiden, was gut aufgegangen ist und was nicht wirklich reift oder Früchte trägt. Der August hat viel mit den Themen Klarheit, Fokus und Selbstverantwortung zu tun. Wir treffen nun die Entscheidung, wir entschließen, was wir als Basis mit in den Winter nehmen.
Wie ich ich den August für mich gestalte, verrate ich dir hier:
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Und vielleicht schaust du momentan auf dein Visions-Board vom Anfang des Jahres und stellst fest: einiges hat sich schon erfüllt, aber anderes ist irgendwie auf der Strecke geblieben. Vielleicht merkst du auch, dass einige Dinge nicht mehr so ganz stimmig sind? Du fragst dich, wie deine Intentionen sich eigentlich noch manifestieren sollen?
Als ich am Wochenende bei einer Freundin zu Blumen gießen war, bin ich über eine Karte in ihrem Flur gestolpert, auf der stand: Heute leiste ich gar nichts – absolut gar nicht! In dem Moment dachte ich: JA! Genau das habe ich gebraucht! In den letzten Woche habe ich bemerkt, wie ich mich mehr und mehr darauf konzentriert habe Dinge zu erreichen und immer weniger die Schönheit am Wegesrand mitbekommen habe.
Als trockene „Over-Achiever“ passiert es mir manchmal, dass ich mich von den süßen Versprechen von Perfektion und Geschwindigkeit einlullen lasse. Und so habe ich beschlossen meinen Fokus im Juli auf das nichts leisten zu legen, nicht die äußere Welt zu bedienen, sonder meine innere zu erfüllen.
Das bedeutet nicht, dass ich nicht erledige oder erschaffe. Es bedeutet, dass ich die Dinge ins Leben rufe, die mich erfüllen und nicht das, was vermeintlich von mir oder und erwartet wird oder von dem uns gesellschaftlich erzählt wird, dass so gute Leistung aussieht. Und es wird mit Sicherheit interessant zu sehen, an welchen Stellen ich vielleicht doch nochmal kurz über das kollektive Mindset stolpere und wo ich einfach darüber hinweg fliege.
Ich bin bereit für diese Reise. Bist du dabei?
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Das neue Jahr nähert sich mit Siebenmeilenstiefeln. Für viele ist dies der Moment um noch einmal inne zu halten, zu reflektieren und vor allem, um die Vorsätze für das neue Jahr zu schmieden. Umso mehr freue ich mich, am 1.1. bei Ignite Intention gemeinsam mit anderen in das neue Jahr zu starten.
Wohin mit all den Vorsätzen?
Gerade jetzt werden oft schon die Vorsätze für das neue Jahr formuliert. Ob das aufgefrischte Sport-Programm, die „No Sugar Challenge“, mit dem Rauchen aufzuhören, bestimmte Karriere-Ziele oder mehr zu meditieren: all diese Ziele und Vorsätze sind absolut löblich. Die Erfahrung zeigt aber, wie leicht es ist an ihnen zu scheitern. Dabei muss das nicht sein, wenn du einige Punkte beachtest.
Altes gehen lassen
Bevor wir etwas Neues einladen ist es sinnvoll Platz zu schaffen und auszumisten. Denn neue Gewohnheiten und Vorsätze brauchen Raum und Platz. Mach dir vor Silvester bewusst, was du im alten Jahr lassen willst. Dies kannst du auf allen Ebenen tun. Welche Beziehungen dürfen gehen? Welche Dinge brauchst du nicht mehr? Welche Angewohnheiten können getrost losgelassen werden? Nimm ein Blatt Papier, falte es hochkant in der Mitte und schreibe alle die Punkte auf die linke Seite. Dann schreibst du jeden einzelnen Punkt auf einen Papierschnipsel. Zünde eine Kerze (auf feuerfester Unterlage) oder den Kamin an und verbrenne jeden einzelnen Schnipsel mit den Worten: „Hiermit lasse ich … gehen. Ich brauche … nicht mehr und schaffe Platz für Neues.“
Neues einladen
Nachdem du das Alte gehen lassen hast, kannst du den freigewordenen Raum nutzen und beginnen Neues einzuladen. Das können Vorsätze, Wünsche und Ziele sein. Du kannst deine Liste von Altem nutzen und die rechte Spalte des Papiers nutzen, um aufzuschreiben, was an die jeweilige Stelle treten soll. Das müssen nicht genauso viele Dinge sein wie zuvor. Es dürfen auch weniger sein, die eventuell einfach jeweils mehr Raum einnehmen. Und es kann auch sein, dass du einfach aus dem Herzen – ohne Liste – aufschreibst, was im neuen Jahr passieren soll. Dann nimm dir jeden dieser Vorsätze und schreib daneben woher du weißt, wenn du diesen Wunsch, dieses Ziel erreicht hast. Gibt es einen bestimmten Moment? Beispielsweise der Zieleinlauf beim Stadt-Marathon oder der Kontoauszug zu einem bestimmten Datum?
Als nächstes notiere dir, welches Gefühl zu diesem Moment gehört. Wie willst du dich fühlen? Werde dabei so genau wie möglich. Dann schaue dir deine Liste an. Haben sich vielleicht schon Ziele verändert? Wähle dir maximal 5 große Ziele und 5 kleine Ziele für das neue Jahr.
Rückwärts durch die Zeit
Nimm deine Top 10-Vorsätze und notiere sie ganz rechts ordentlich untereinander auf einem quer liegenden DIN A4 Papier. Dort befindet sich die Zukunft. Nun gehe aus der Zukunft Schritt für Schritt zurück. Welcher Schritt liegt vorm Erreichen des Ziels? Und welcher liegt davor? Erstelle somit quasi rückwärts deine Meilensteine, die Momente an denen du Etappen-Siege feiern kannst und die zeigen, dass du deinem Zielt näher gekommen bist. Die daraus entstehende Übersicht nimmst du als Basis, um deinen Kalender zu füllen. Mit genau diesen Meilensteinen. Und den Tätigkeiten, die du unternimmst, um sie zu erreichen.
Wenn du deinen Kalender so gestaltest, kannst du sicherstellen, dass du deine Vorsätze auch umsetzen kannst. Du hast definitive Zeit für die Dinge eingeplant, die dir wichtig sind, die Termine sind blockiert und die Prioritäten gesetzt.
Der Übergang
Es gibt eine schöne Tradition, das Alte im alten Jahr vor Mitternacht am 31.12. zu verbrennen und das Neue am 1. Januar einzuladen. Somit ist die Feier dazwischen, dass auch das Zelebrieren eines wahren Neuanfangs. Und am 1.1. kannst du gemeinsam mit mir in das neue Jahr starten. Bei Ignite Intention bringen wir deine Wünsche zum leuchten.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Setzen deiner Ziele und Wünsche.
Wenn Frauen sage, dass sie Männer kastrieren, dann stoße ich meist auf Widerstand. Denn in der kulturell geprägten Wahrnehmung sind wir Frauen doch die Opfer und die Männer die Täter. Und irgendwie ist es manchmal auch ganz bequem, wenn es so ist, denn damit können wir den Männern die Verantwortung für viele Missstände und das Nicht-Funktionieren in so vielen Bereichen zuschieben.
Und bevor der Aufschrei kommt: ich bin Feministin aus vollem Herzen, ich verurteile Übergriffigkeit und glaube an Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen.
Was ich aber immer wieder beobachte ist dass viele Frauen eine tiefliegende, teilweise unbewusste Angst vor dem maskulinen haben. Eine Angst, die sich auf die Erfahrung aus Jahrhunderten stützt, die sich in unseren Zellen befindet und von Generation zu Generation weiter gegeben wurde. Denn erst seit kurzem haben Frauen die Möglichkeit wirtschaftlich unabhängig zu sein (1969), ein eigenes Konto zu besitzen(1962), NEIN zu sagen, wenn der Ehemann mal wieder Sex will (1969) oder dürfen sich scheiden lassen, ohne aus dem Dorf getrieben zu werden.
Die längste Zeit unserer epigenetischen Erinnerung waren wir in Abhängigkeit und haben wirtschaftliche Unterdrückung und Gewalt erfahren. Ich sage nicht, dass dies komplett vorbei ist und gleichzeitig haben sich dir Rahmenbedingungen zumindest für Frauen in Deutschland an vielen Stellen deutlich verändert.
Kastration gegen maskuline Kraft
Was nun wahrzunehmen ist, dass Frauen in Paarbeziehungen oftmals durch diese unbewusste Angst ihre Männer verbal kastrieren und damit dafür sorgen, dass diese gar nicht erst in ihre komplette maskuline Kraft kommen.
Das passiert in Momenten wo wir den Mann, der gerade auf uns zukommt und uns ein Kompliment machen will abrupt abweisen, uns wegdrehen oder nach seinem Versuch mit unseren Freundinnen danach darüber lachen. Es passiert, wenn wir uns über den ersten Satz de ein Mann rausbringt amüsieren, anstatt zu würdigen, dass er sich gerade komplett verletzlich macht. Es passiert, wenn wir sagen: Ich mach das schnell selber, du bekommst es ja sowieso nicht hin. – und ihm damit die Kompetenz in so simplen Dingen wie die Spülmaschine einräumen absprechen. Es passiert in den Momenten, wo er ja sowieso nicht versteht worum es geht, und wir ihn außen vor lassen, anstatt ihn in unsre Gefühlswelt einladen. Es passiert jedes Mal, wenn wir hart sind, ihn abtun, oder ihn mit diesem Blick „ernsthaft?“ anschauen.
Ein Grund neben der Angst vor dem maskulinen ist der Anspruch an die Männer. Messen wir uns selber oft genug an der idealen Frau, so tun wir dies auch unbewusst mit Männern. Und diese Anforderungen sind schwerlich zu erfüllen.
Schwertschlag schafft Distanz
Jedes dieser Male ist wie ein verbaler oder optischer Schwertschlag mit dem wir den Mann entmannen. Mit dem wir sicherstellen, dass er uns nicht zu nahe kommt, mit dem wir Härte vor unsere Verletzlichkeit schieben, mit dem wir Distanz schaffen anstatt Nähe zuzulassen.
Und mit jedem Schwertschlag entfernen wir uns ein Stückchen weiter von ihm, entfernen wir uns ein Stückchen weiter von dem was wir so oft suchen: von Nähe, Verbundenheit, Offenheit, Emotionalität und Vertrauen.
Ich kann mich selber allzu gut an die Zeiten erinnern in denen ich nach außen hin sehr souverän als Frau war, aber im tiefen Inneren immer diesen einen bestimmten Raum verschlossen hielt, aus Angst. Ich erinnere mich daran, wie ich Männer schräg angeschaut habe, die mich ansprachen und obwohl ich mich geschmeichelt fühlte habe ich einen Spruch rausgehauen, der direkt für Distanz gesorgt hat und den Mann auf Abstand gehalten.
Ich weiß noch, wie ich meine emotionale Stärke und Fähigkeit zu Empathie genutzt habe um quasi mein Schwert zu schwingen und einen Sicherheitsabstand herzustellen. Und all das obwohl ich mir nichts sehnlicher gewünscht habe, als einen Mann, der vor mir stehen bleibt, der den Raum hält, der mich hält. Doch am Ende musste ich mir eingestehen, dass mein größter Wunsch auch bedeutete, dass ich mich gleichzeitig meiner größten Angst zu stellen. Der Angst mich dem maskulinen zu öffnen. Der Angst in mein feminines Fließen zu gehen und die Rüstung abzulegen. Der Angst verletzbar zu sein. Und das Risiko einzugehen zu erleben, was ich als epigenetische Information von meinen Ahninnen und kollektiv über das Bewusstsein der Frauen mitbekommen hatte.
„Geliebt wirst du einzig, wo du schwach dich zeigen darfst, ohne Stärke zu provozieren.“
Theodor Adorno
Wie wäre es, wenn wir beginnen die Schwerter niederzulegen? Vor allem in Situationen in denen wir eigentlich sicher und geliebt sind. Wie wäre es, wenn wir beginnen das zu praktizieren, was wir uns tief im Inneren wünschen: Frieden. Wie wäre es, wenn wir anfangen uns aktiv mit dieser unbewussten Angst auseinander zu setzen?
Sich der Angst stellen
Indem wir uns dieser Angst stellen, haben wir die wahrhaftige Chance dem Kreislauf von Täter und Opfer zu entkommen. Denn aus der Angst kommen wir in die Liebe, Und Liebe braucht keine Sicherheit, Liebe ist Sicherheit. Leibe braucht es nicht, dass ich jemanden kleiner mache, um mich größer zu fühlen. Liebe ist Akzeptanz und Annahme – dessen was ist. Zuallererst bei mir und in mir. Und aus dieser Kraft heraus zu agieren. Für etwas anstatt gegen etwas. Wenn du deine Angst aus deinem System bekommen willst, kann eine SoulFlow Session ein tiefenwirksamer Start dazu sein.
Ich habe für mich gelernt und erlebt, dass je häufiger ich das Risiko eingehe das Maskuline an mich heran zu lassen, je häufiger ich die Intention hinter der Aktion ehre, desto mehr erlebe ich das, was ich gesucht habe. Eine immer tiefer gehende Beziehung zu dem Maskulinen, in all seinen Facetten. Ich spüre, wie mit jedem Mal meine Angst kleiner geworden ist und ich mittlerweile voller Liebe auch auf den blödesten Anmachspruch reagieren kann und dadurch Situationen auf einmal ganz neue Dynamiken bekommen.
Seitdem ich mein Schwert niedergelegt habe, erfahre ich eine Qualität in den Beziehungen zu den Männern in meiner Umgebung, wie ich sie vorher nicht kannte.
Und so lade ich dich heute dazu ein, das Schwert wirklich nur noch zu zücken, wenn es notwendig ist. Ich glaube, dass wir diejenigen sind, die den Kampf auf der emotionalen Ebene beenden können. Ist es einfach: vielleicht nicht. Aber es ist möglich. Und es ist der Weg zu den Beziehungen, die wir uns im tiefen Inneren wünschen.